Stirn zeigen? Lesbisch* in der DDR zwischen Emanzipation,
Normalisierung und Repression
Ort: Hörsaal 17, Regina-Pacis-Weg 5
Wie war es lesbisch* in der DDR zu leben und zu lieben? Ausgehend von dieser Frage gibt der Vortrag einen Überblick über die Rahmenbedingungen lesbischer Existenz in der DDR von den 1950er Jahren bis 89/90. Während bis Ende der 1960er Verstecken, Unsichtbarkeit, Disziplinierung und deren Auswirkungen im Fokus stehen, werden für die 1970er bis Anfang der 1990er die dann entstehenden Lesben- und Homosexuellengruppen mit ihren Politiken vorgestellt und (kritisch) befragt. Welche Vorstellungen von Lesbisch-Sein wurden in den Gruppen entwickelt? Wie wurden sie aktiv? Wie haben sie sich vernetzt? Gingen ihre Identitätspolitiken mit Ausschlüssen einher? Es ergeben sich spannende Einblicke in die Politisierung von Homosexualität und Geschlecht in der DDR.
Einige Informationen zur Zugänglichkeit:
Der Vortrag ist in deutscher Lautsprache. Es wird eine Powerpointpräsentation mit schriftlichem und visuellem Material geben. Die Texte werden vorgelesen, die Bilder bei Bedarf kurz beschrieben. Der Hörsaal befindet sich im Erdgeschoss, allerdings kann das Gebäude nur über einige Stufen betreten werden. Die Toilette befindet sich im Keller und ist ebenfalls nur über eine Treppe zu erreichen.
Zur Referent_in:
Maria Bühner ist wissenschaftliche Mitarbeiter_in am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Sie promoviert dort zur Subjektivierung weiblicher* Homosexualität in der DDR. Sie hat zu diesem Thema in den letzten Jahren in unterschiedlichen Zusammenhängen veröffentlicht und gesprochen.
Beginn: 18 Uhr
Ort: Hörsaal 17
Veranstalter*in: LBST*-Referat
Vom 4. 11 bis zum 15.11 finden in Bonn zum zweiten Mal die Aktionstage „Gesellschaft Macht Geschlecht“ statt, die vom bundesweiten studentischen Dachverband fzs initiiert wurden. Mit der bunten Auswahl an Vorträgen, Workshops und Diskussionen mit dem Schwerpunkten Geschlechtergerechtigkeit, Selbstbestimmung, Antisexismus und Identität wollen wir aufklären, informieren und zu Diskussionen anregen. In Zeiten aufkommenden Ultrakonservatismus und Rechtspopulismus scheint sich gesellschaftlich und politisch der Graben immer weiter zu vergrößern. Zwischen #metoo und #notallmen, zwischen Anerkennung der Bundesregierung eines dritten Geschlechtseintrags und dem „Kampf“ von Gruppen wie der „Demo für Alle“ gegen die „Frühsexualisierung“ an Schulen, zwischen großen Petitionen für eine fairere Besteuerung von Menstruationsprodukten und Verschwörungstheorien zur „Homolobby“. In dieses Spannungsfeld aus antifeministischen Backlash und emanzipatorischer Entwicklung begeben wir uns mit den Aktionstagen. Ob Vortrag, Konzert oder Workshop, es ist für jede*n was dabei. Wir freuen uns auf zwei Wochen voller interessanter Diskussionen und Perspektiven.