Care trans_formieren. Eine ethnographische Studie zu trans und nicht-binärer Sorgearbeit
Bei den Begriffen Care, Fürsorge und Sorgearbeit denken viele Menschen an Kinderbetreuung, die Pflege alter und kranker Menschen oder Hausarbeit. Sorgearbeit, die in trans, nicht-binären und queeren Räumen geleistet wird und die über familiäre oder medizinische Fürsorge hinausweist, wird selten in den Blick genommen.
Wie Care jenseits von heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit entworfen wird, ist bisher kaum untersucht worden. Francis Seeck wendet sich dieser Leerstelle zu und beleuchtet mit einer ethnographischen Studie die Praktiken der Selbstsorge und Fürsorge, die trans und nicht-binäre Personen füreinander leisten. Sorgearbeit, die über privatisierte Familienverantwortung und medizinische Versorgungskontexte hinausweist, muss dabei für das Verständnis des komplexen Verhältnisses von Gender und Care in den Blick genommen werden. Die hier entwickelte Forschungsstrategie der Sorgenden Ethnographie ermöglicht, Care-Praktiken als zentrale Bestandteile ethnographischer Forschung produktiv zu machen.
Zur Referent*in:
Francis Seeck ist Geschlechterforscher*in, Kulturanthropolog*in und Antidiskriminierungstrainer*in und arbeitet zu den Themen Klassismus und geschlechtliche Vielfalt. Zurzeit ist Francis Seeck Vertretungsprofessor*in an der Hochschule Neubrandenburg im Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung. 2020 erschien der Sammelband „Solidarisch gegen Klassismus“, den Francis gemeinsam mit Brigitte Theißl bei Unrast herausgab. Die Studie „Care trans_formieren. Eine ethnographische Studie zu trans und nicht-binärer Sorgearbeit“ erscheint im Sommer bei Transcript.
Zugang:
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache über Zoom statt.
https://uni-bonn.zoom.us/j/91758727563?pwd=elVkWDJNK28vVEUzOTRlSTZuNERxQT09
Meeting-ID: 917 5872 7563
Kenncode: 145464