Wir erhalten eine Führung durch die aktuelle Ausstellung zu David Medallas Werk im Bonner Kunstverein. Es handelt sich um eine 2G+ Veranstaltung, das heißt bitte bringt zusätzlich zum Nachweis einer Impfung oder Genesung ein tagesaktuelles Testergebnis mit. Eine Anmeldung ist nicht zwingend erforderlich, aber schreibt uns gerne kurz, damit wir die Gruppengröße besser einschätzen können.
Wir sind dabei eingeladen, uns im Rahmen der Vermittlung an der partizipatorischen Arbeit A Stitch in Time zu beteiligen, bei der Symbole und Objekte auf ein Tuch gesteckt und damit zum Schaffensprozess der Arbeit beigetragen wird. Sie wurde im Laufe der vergangenen Jahre an verschiedenen Ort aufgeführt, nun aktuell im Bonner Kunstverein; das Beitragsbild zeigt eine Aufführung auf der documenta 5 in Kassel aus dem Jahr 1972.
Auszug aus der Ausstellungsbeschreibung:
„Parables of Friendship präsentiert Werke aus sieben Schaffensjahrzehnten des Künstlers, darunter Zeichnungen, Gemälde, Collagen, Skulpturen, Neonarbeiten, kinetische Kunst, Performances und partizipatorische Kunst. Neben Leihgaben und neuen Auftragswerken wurden viele fragile und bislang ungezeigte Arbeiten aus Medallas umfangreichem Archiv für diese Ausstellung restauriert, die nun zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt werden; ausgehend von der Bedeutung und der Aktualität von Medallas Praxis für die heutige Zeit stellt Parables of Friendship Verbindungen zwischen den historischen Linien und dem Vermächtnis seiner Arbeitsweise her.
Medallas Arbeit existiert in mehreren Realitäten, einige von ihnen fiktional, jenseits des herrschenden Paradigmas des Realen – eine Bewegung zwischen dem Materiellen und dem Spirituellen. Wie der Titel andeutet, ist Parables of Friendship eine Ausstellung, die sich sowohl der menschlichen Nähe und einem sozial engagierten Ansatz widmet, vor allem aber auch der Vorstellung von Transzendenz. Dieses Doppelte liegt im Kern von Medallas Praxis: einerseits eine Auseinandersetzung mit der Welt – vermittelt über Zusammenarbeit, Netzwerke und eine Politik des Zusammenlebens –, andererseits die Beschäftigung mit Mythologie, Freundschaft, Spiel und deren transformativem Potential. Für Medalla verlangte der „Wunsch und die Suche nach dem Ganzen“ danach, sich mit den Unterschieden zu befassen. Seine Arbeit enthält Reflexionen über die befreienden wie die schmerzhaften Paradoxa, die in der kulturellen Identität beschlossen sind. So ist Identität in Medallas Werk stets ein multitemporaler und multidirektionaler Prozess – ein zutiefst erfahrungsbasiertes und experimentelles Verhältnis zum Sein. Medallas künstlerische Auseinandersetzung mit Vielfalt ist geprägt von Neugier, Kritik und Humor. Diesen eigentümlichen Geist abzubilden und zu würdigen ist zugleich Ausgangspunkt und Ziel der Ausstellung.“
Mehr Informationen: https://www.bonner-kunstverein.de/exhibition/parables-of-friendship/
Bildnachweis:
David Medalla, A Stitch in Time im Peoples‘ Participation Pavilion, Documenta 5, Kassel 1968 – 72